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Autoscheiben Tönen – Das ist in Deutschland erlaubt

SW | stvo.de – 10.01.2023
Bildquelle (Header): © Александр Поташев – stock.adobe.com

Getönte Scheiben haben viele Vorteile, jedoch auch einige Nachteile. Der Hauptgrund für das Abdunkeln der Autoverglasung ist eine angenehme Diskretion. Das Auto wird zu einem geschützten Raum, aus dem man zwar herausschauen kann, der Innenraum für Blicke von außen jedoch versperrt bleibt. Außerdem wirkt die Scheibentönung als Blendschutz gegen tief stehende Sonne. Jedoch gibt es in Deutschland strenge Vorschriften darüber, was bei der Verdunkelung der Autofenster erlaubt ist. Bei Verstößen drohen Bußgelder und sogar die Stilllegung des Fahrzeugs. Darüber hinaus muss das Auto immer wieder in den vorschriftsmäßigen Zustand zurückgebaut werden. Die vorausgehende Investition in die fehlerhafte Scheibenverdunkelung ist damit umsonst gewesen.

Rechtslage in Deutschland

Grundsätzlich ist die Verdunklung der Autoverglasung nur bis zu einem Grad von 50 Prozent gestattet. Diese Abtönung ist zudem nur für die Seitenfenster ab der B-Säule und für das Heckfenster erlaubt. Die vorderen Seitenfenster und die Frontscheibe dürfen nicht nachträglich abgedunkelt werden. Eine Ausnahme besteht lediglich für einen schmalen Tönungsstreifen an der Oberkante der Windschutzscheibe. Dieser meistens grün gehaltene Streifen ist ein zusätzlicher Blendschutz, der bei tief stehender Sonne Irritationen des Fahrers vermeiden soll. Diese Rechtsvorschriften gelten jedoch nur für die nachträgliche Tönung. Werksseitig bestehen hingegen weitere Möglichkeiten, die Scheiben zu tönen.

Abgetönte Scheiben ab Werk

Die meisten Autohersteller bieten in ihrer Aufpreisliste eine leichte Abtönung der Verglasung von Neufahrzeugen an. Diese heißen bei jeder Marke anders wie beispielsweise „Diskretverglasung“. Neben einer geringen Abdunkelung sind die Fenster zusätzlich außen leicht verspiegelt. Damit wird dem gewünschten Effekt nach der Diskretion durch Scheiben tönen entgegengekommen. Diese Form der Abdunkelung lässt sich auch nachrüsten. Jedoch ist es wenig sinnvoll, dies nur an einer Stelle durchzuführen. Wenn man die Scheiben so tönen möchte, dann sollte man auch alle austauschen. Eine Ausnahme kann ein Upgrade der Windschutzscheibe sein. Diese sollte ohnehin spätestens alle 10 Jahre getauscht werden, da sie dann zu zerkratzt ist. Mit einem Grünkeil und einer leichten Volltönung werden die Sicherheit und der Fahrkomfort deutlich erhöht.

Auto nachträglich verdunkeln

Die Scheiben zu tönen, sieht einfach aus, kann aber zu einer Herausforderung werden. In der Regel müssen die Scheiben dazu entnommen werden. Dies hat den Vorteil, dass die Fläche vollständig bedeckt wird und kein unschöner Rand entlang der Gummidichtung stehen bleibt. Das Ein- und Ausbauen von Scheiben sollte vorher geübt werden, sonst kann es passieren, dass die gerade mühsam beklebte Scheibe beim Einbau zu Bruch geht. Beim Tönen der Heckscheibe kann dies besonders teuer werden, da diese mit der Heizung ausgestattet ist. Die Scheibenfolie selbst ist nicht sehr teuer. Für Ungeübte, die nicht regelmäßig die Scheiben tönen wollen, ist daher der Gang zum Profi empfohlen. Dort bekommt man für wenig Geld die besten Ergebnisse und zudem eine Garantie über die erbrachten Leistungen.

Beleuchtung anpassen

Abgedunkelte Scheiben geben einem Auto einen bestimmten Look. Viele möchten diesen Stil an der Beleuchtung fortsetzen. Das ist grundsätzlich möglich. Der Handel bietet dazu passend abgedunkelte Signal Batterien für das Heck und sogar Frontscheinwerfer an. Wichtig ist dabei, darauf zu achten, ausschließlich Produkte zu verwenden, für die eine ABE vorliegt. Bei Leuchtmitteln aus unbekannter Herkunft droht nicht nur ein Verlust der Straßenzulassung, es kann sogar die Verkehrssicherheit gefährden.

 

Autor: Stefan Weber
Freiberuflicher Redakteur aus Berlin.