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Grüne Verkehrswende und E-Mobilität

sh | stvo.de – 20.04.2020
Bildquelle (Header): © Bildwerk/stock.adobe.com

Wer an globale Verschmutzung denkt, der hat als erstes dichte Staus und lodernde Fabrikschlote im Sinn. Tatsächlich ist der Verkehr für 15 % aller weltweiten Emissionen verantwortlich. Hier besteht also eine wichtige Stellschraube, um die Umweltbelastung und Emission von Treibhausgasen zu reduzieren. Dies gilt auch unter dem Gesichtspunkt, dass wir uns gerade am Anfang einer Entwicklung befinden, in der in naher Zukunft vielleicht die Autos mit Verbrennungsmotor von den E-Autos von den Straßen verdrängt worden sind. Nach einer Erhebung aus dem Jahr 2019 betrug der Anteil an E-Autos in Deutschland am Verkehr nur 2,5 % und zusammen mit den Hybrid-Autos 8 %. Es bleibt in dieser Hinsicht also noch viel zu tun.

Elektromobilität ist nichts Neues

Viele meinen, wenn sie an Elektromobilität denken, dass es sich hierbei um eine moderne Erfindung aus dem 21. Jahrhundert handeln würde. Dies ist allerdings nicht korrekt. Schon bevor Daimler und Benz in den 1880er Jahren mit ihren Erfindungen die Pforte zum modernen Verkehrswesen aufstießen, war die Technik bekannt, Elektrizität für den Antrieb von Maschinen und auch Fahrzeugen zu nutzen.

Werner von Siemens stellte bereits 1867 auf der Weltausstellung in Paris einen elektrischen Generator mit Dynamo vor, um Strom günstig zu erzeugen und immer zur Verfügung zu haben. Mit diesem System werden heute noch viele Fahrradleuchten angetrieben. Zudem lag der Anteil an elektronischen Autos in der Pionierzeit bei einem guten Drittel an allen Automobilen. Dass sich in dieser Anfangszeit die Verbrennungsmotoren gegen den Elektromotor durchgesetzt haben, lag an altbekannten Problemen wie fehlenden Ladestationen und geringen Reichweiten. Auf diese Probleme können heute jedoch bessere Antworten gegeben werden. Ein umweltbewusster Fahrspaß ist nun möglich.

Die Vorteile der Elektromobilität

Die Elektromobilität ist vor allem in Kombination mit grünem Strom effektiv. Da die Windkraft, Solarenergie und auch Geothermie (Erdwärme) bekanntlich immer stärker ausgebaut werden, spricht der Trend für die E-Autos und ihre kleineren Kollegen vom E-Roller über das E-Bike bis zum Pedelec. Zudem ist der Wirkungsgrad bei Elektromotoren höher. Liegt er bei den Benzinern nur bei 35 % und bei Dieselautos bei 45 %, beträgt er bei Elektromotoren 90 %.

Ein weiterer Aspekt ist die Fähigkeit der Energiegewinnung beim Fahren. Dies wird bei E-Autos über die Rekuperation geleistet und trägt zu einem sparsameren Stromverbrauch bei. In puncto Geschwindigkeit brauchen sich die besten E-Autos auf deutschen Autobahnen nicht vor den schnellsten herkömmlichen Sportautos zu verstecken. Der Vorreiter Tesla schafft mit seinem Modell Roadster bereits 400 km/h. In puncto Beschleunigung haben E-Autos die Wagen mit Verbrennungsmotoren ohnehin längst überflügelt. So schafft der Tesla Roadster eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 1,9 Sekunden. Ein eindrucksvolles Fahrgefühl wird zudem durch die technisch raffinierten und besonders komfortablen E-Autos wunderbar gewährleistet. Experten erkennen nicht zuletzt durch die E-Autos einen neuen Trend, der mit Blick auf das Auto von einem erweiterten Zuhause ausgeht.

Die kleineren Vertreter der Elektromobilität, die E-Bikes, Elektro Scooter und Pedellecs, sind wiederum vorzüglich für die „letzte Meile“ gedacht. Mit diesem Begriff wird die Distanz von der Zielhaltestelle bis zum Zielort umschrieben. Diese stellt für die Nutzung des ÖPNV eine gewisse Hemmschwelle dar, die durch die kleineren E-Fahrzeuge abgebaut werden kann. Speziell der E-Roller und das Pedelec tragen zudem zu einer stärkeren Nutzung bei. In dieser Hinsicht ergaben Studien, dass Besitzer eines Pedelecs ihr innovatives Fahrzeug dreimal häufiger nutzen als früher ihr normales Fahrrad. Mit einem E-Scooter Test und vielen anderen Vergleichstest zu den einzelnen E-Klassen können Kunden bereits zu Hause zum gewünschten Modell gelangen.

Die Herausforderungen

Auch bei den traditionellen Problempunkten schafft die technologische Entwicklung die Voraussetzung für ihre Überwindung. So war die lange Ladezeit der Batterien mit rund acht Stunden bislang eher abschreckend. Diese konnte durch Ultra-High-Power-Lader und optimierte Batterien inzwischen auf 20 Minuten gesenkt werden. Weitere technologische Verbesserungen bekommen allmählich das Gespenst der Reichweitenangst in den Zaum. Erneut ist Tesla der Rekordhalter in dieser Disziplin. So gewährt der Tesla Model S 610 Kilometer freie Fahrt. Da die Ladestationen für E-Autos nun überall im Land ausgebaut werden, wird auch das Aufspüren der E-Tankstellen immer einfacher. Bereits jetzt lotst einen das Navi ohnehin sicher zur nächstgelegenen Ladestation.