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Unfallstatistik: weniger Verkehrstote in Deutschland

sh | stvo.de – 30.11.2018
Bildquelle (Header): © Stefan Körber/stock.adobe.com

Die Zahlen von Verkehrstoten in Deutschland sind rückläufig. Das geht aus einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom Oktober 2018 hervor. Obwohl sich die Anzahl der Unfälle mit Verletzten leicht erhöht, sinken die verzeichneten Todesfälle auf 2.105 Personen. Das sind 28 Menschen weniger als im Vorjahreszeitraum. Gründe für diesen Verlauf gibt es viele.

Statistik VerkehrstoteBereits im Jahr 2017 konnte ein historisches Tief bei der Anzahl der Verkehrstoten verzeichnet werden. Dabei sinken die Zahlen aktuell noch weiter. Für den Zeitraum von Januar bis August 2018 hat es insgesamt 263.492 Unfälle auf deutschen Straßen gegeben. Das entspricht einem Anstieg von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch die Anzahl der Verletzten hat sich um 0,4 Prozent gesteigert. Wirklich schwere Unfälle mit Todesfolge gibt es allerdings weniger. So sind im genannten Zeitraum 2.105 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Lebens gekommen, wie das Statistische Bundesamt als vorläufiges Ergebnis mitteilt.

Ein deutlicher Rückgang ist im Bundesland Nordrhein-Westfalen zu verzeichnen, aber auch in Niedersachsen und in Brandenburg sind die Zahlen niedriger. Etwas mehr Verkehrstote gab es dafür in Sachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern verglichen mit dem Vorjahr. Wichtig dabei zu wissen: das Statistische Bundesamt definiert Verkehrstote als „Personen, die innerhalb von 30 Tagen an den Unfallfolgen starben“.

Weniger Unfälle unter Alkoholeinfluss

Wie die Zahlen des Statistischen Bundesamtes verdeutlichen, sind die Ursachen für Verkehrsunfälle mit Personenschaden vielfältig. Am häufigsten gibt es Fehler beim Wenden, Abbiegen oder Rückwärtsfahren. Aber auch das Nichtbeachten der Vorfahrt oder ein zu geringer Abstand verursacht oft einen mittleren bis schweren Verkehrsunfall. Deutlich geringer fällt die Quote bei den Unfällen unter Alkoholeinfluss aus. Hier gab es im Jahr 2017 beispielsweise 12.873 Fahrer, die durch zu viel Alkohol im Blut einen Unfall mit Personenschaden verursacht haben. Im Vergleich zum Jahr 2014 beispielsweise sind das gut 100 Unfälle weniger.

Alkohol Testgeräte werden immer genauer

Alkohol-Testgerät

Natürlich führt die Polizei regelmäßige Kontrollen durch und bestraft das Fahren unter Alkohol entsprechend Bußgeldkatalog. Die Promillegrenze liegt bei 0,5 und kostet den Betroffenen im schlimmsten Fall den Führerschein:

Bußgeld Punkte Fahrverbot
1. Verstoß 500 Euro 2 1 Monat
2. Verstoß 1000 Euro 2 3 Monate
3. Verstoß 1500 Euro 2 3 Monate

Um den Atemalkoholgehalt präzise zu messen, verwenden Polizeibeamte modernste Analysegeräte. Diagnostik Nord beliefert als Anbieter für In-vitro-Diagnostika unter anderem Strafverfolgungsbehörden mit Alkohol-Handmessgeräten der Marke Dräger und bestätigt dessen Genauigkeit sowie die minimale Reaktionszeit. Die Alcotests unterliegen strengen Kontrollen und einer internen Funktionsprüfung, wodurch exakte Ergebnisse gewährleistet sind. In Krankenhäusern kommen derartige Alkoholanalysegeräte zum Einsatz, um im Ernstfall möglichst schnell feststellen zu können, ob eingelieferte Patienten nüchtern sind.

Immer mehr Autofahrer wollen ihren Führerschein nicht aufs Spiel setzen und prüfen ihre Fahrtüchtigkeit mittels Alkoholanalysegerät selbst. Neben der Ausrüstung für behördliches und medizinisches Fachpersonal liefert der Markt viele Geräte für den privaten Gebrauch. Diese unterscheiden sich jedoch hinsichtlich Funktionsumfang, Genauigkeit und Zuverlässigkeit. Wie genau Alkoholtester für Verbraucher wirklich sind, hat die TU Wien in einer Studie geprüft. Die Ergebnisse erfahren Sie im folgenden Video:

Wichtig: Es dauert in der Regel 70 Minuten, bis der aufgenommene Alkohol überhaupt im Blut angekommen ist. Wer zu früh testet, bekommt also nicht das Maximum angezeigt. Die Promillegrenze könnte während der späteren Autofahrt noch weiter ansteigen.

In Bezug auf den Straßenverkehr gilt aber nicht nur die magische Grenze von 0,5 Promille. Bereits ab einem Wert von 0,3 Promille kann es zum Entzug des Führerscheins, zu einer enormen Geldstrafe oder zu einer Freiheitsstrafe kommen, wenn der Fahrer den Verkehr enorm gefährdet. Selbst Radfahrer dürfen unter Alkoholeinfluss nicht mehr am Verkehrsgeschehen teilnehmen.

Alkoholtest selbst durchführen – darauf sollten Sie achten

Mit einem Alkoholtestgerät ermittelst du den Gehalt im Blut. Allerdings orientiert sich die Genauigkeit der Angabe daran, wie präzise ein solcher Test durchgeführt wurde. Wollen Sie also selbst Ihren Wert und damit die Fahrtüchtigkeit überprüfen, gibt es einige Dinge zu beachten:

  • Zunächst ist die Anleitung des Geräts zu studieren, da es Unterschiede in der Bedienung geben kann. Die Handhabung mag leicht erscheinen, doch manche Geräte bringen einige Kniffe mit sich.
  • Meist sind sie mit einem Einweg-Mundstück ausgestattet, das die Atemluft direkt in das Gehäuse führt. Diese Mundstücke dürfen aus hygienischen Gründen nur einmal verwendet werden.
  • Nach dem letzten alkoholischen Getränk gilt noch eine Wartezeit von 20 Minuten verstreichen zu lassen, damit sich kein Alkohol mehr im Mundraum befindet und das Ergebnis verfälscht.
  • Mundwasser und ähnliche Produkte im Mundraum beeinflussen die Werte ebenso. Die Mundhöhle sollte zum Zeitpunkt der Messung also möglichst neutral sein.